Donnerstag, 11. Oktober 2007
Brief an einen Schutzengel
Mein lieber Schutzengel,

zum ersten Mal begegnete ich dir, als ich mit dem Leben schon abgeschlossen hatte. Ich war bereit zu gehen, als du dich mir gezeigt hast. Du hast mich tröstend in deine Arme genommen, deine Flügel haben mich beschützt. Du hast mir zugehört als alle anderen weggehört haben, hast die Mauern meiner selbstgewählten Isolation eingerissen und mich zurück ins Leben geführt.

Deine Hand gab mir starken Halt, richtete mich wieder auf, deine Stimme war sanft und tröstlich, deine Nähe gab mir die Kraft wieder aufzustehen und weiterzugehen. Dein Lachen steckte mich an, gab mir den Mut den Menschen wieder in die Augen zu sehen, sah ihre innere Leere. Spürte die Kälte von neuem, die uns entgegenschlug. An deiner Seite fühlte ich mich stärker denn je, fühlte mich frei.

Die Wärme deiner Liebe sprengte die steinernen Fesseln meines Herzens, du hast mich ermuntert zu weinen, den Gefühlen freien Lauf zu lassen. Durch die Tränen fühlte ich mich zwar verwundbarer - aber auch freier, leichter und stärker. Die Wärme, die du mir entgegenbrachtest trug ich weiter. Nahm andere an die Hand und in die Arme, zeigte Herzenswärme, demonstrierte meine neue Stärke.

Wir waren einander wie Bruder und Schwester, im Geiste eins. Lachten miteinander, weinten miteinander, nahmen uns geistig in die Arme , beschützten den anderen. Wir waren einander wie Gottes Geschenk, zwei leuchtende Sterne in dunkler Nacht.

Doch dein Stern verlosch, dein Lachen starb mit dir. Herausgerissen aus dem Leben, hast du mich gerufen im Traum. Meinen Namen auf den Lippen starbst du. Meine Trauer konnte ich nicht in Worte fassen, nur Tränen. Friedlich lächelnd lagst du da, wie im Schlaf. Auf Knien senkte ich meinen Kopf vor dir, erinnerte mich an die kurze und wunderschöne Zeit die wir hatten. Deine Stärke und dein Lächeln mir zum Erbe gegeben werde ich weitertragen.

Danke mein Schutzengel.

In Gedenken an M. , du fehlst mir mein Stern und Schutzengel. Ich werde nie vergessen, was du für mich getan hast. Du bist noch immer der hellste Stern am Nachthimmel, wachst über mich, bist in Gedanken bei mir und gibst mir die Kraft immer wieder aufzustehen und weiterzumachen.

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